Ein Lithobild entsteht

  • Den Stein nennt man einen Rohling, da er noch bruchrau ist, d. h. ungeschliffen und nur grob zu behauen.
  • In einem Steinverarbeitungsbetrieb wird er dann ganz fein geschliffen.
  • Diese Steine werden zuerst an den vier Seiten mit verschiedenen (Stock- Zahn- u. Hackhämmer) Hämmern griffig gemacht (mit dem Stockhammer, der wie ein Fleischklopfer aussieht, wird spitziges und grobes Steinmaterial abgeklopft).
  • Vor dem Bezeichnen wird der Stein nochmals in der gewünschten Feinheit geschliffen und gründlich gereinigt.
  • Nun wird das Motiv mit Fetttusche oder Fettkreide seitenverkehrt auf die Oberfläche des Steines gezeichnet. (Senefelder entwickelte ein Umdruckverfahren. Seitenrichtig wird auf ein Spezialpapier gezeichnet und durch Druck auf den Stein übertragen. Die Tusche oder Kreide übertrug sich so spiegelverkehrt auf den Stein und konnte dort präpariert werden.)
    Die bezeichneten Stellen und auch die unbezeichneten Flächen stehen auf gleicher Ebene, deshalb die Bezeichnung Flachdruckverfahren. (Vergleich: Hochdruck / Tiefdruck).
  • Vor dem Einwalzen der Druckfarbe wird der Stein in einem äußerst komplizierten Umsetzungsverfahren chemisch präpariert. Meist natürliche Rohstoffe wie Gummi arabicum (das Harz der Akazienbäume), Talkum, Asphaltlach, reines Terpentinöl und wenige Tropfen Salpetersäure werden dazu verwendet. Dadurch gewinnt er die Eigenschaft an den bezeichneten Partien fette Druckfarbe anzunehmen, Wasser aber abzustoßen. Die unbezeichneten Partien jedoch nehmen Wasser an und können über eine gewisse Zeit die Feuchtigkeit halten.
  • Mit einem Schwamm muss die geschliffene, bezeichnete und präparierte Seite des Steines gleichmäßig mit Wasser angefeuchtet werden.
  • Die Druckfarbe wird aufgewalzt.
    (Diese Flüssigkeit hilft auch mit, das Eindringen der fetthaltigen Druckfarbe an den bildfreien Stellen zu verhindern).
  • Über diesen so vorbereiteten Stein, wird das Druckblatt und eine Abdeckung gelegt. Nun wird der Hebel der
    Druckpresse betätigt, d. h. herabgesenkt. (Auf den Stein wirkt hoher Druck ein).
    Den Steinkarren (dort liegt der vorbereitete Lithostein) mit der Handkurbel durch die Presse ziehen.
  • Der Reiber (Holzbrett) reibt über den abgedeckten Stein, wenn unter Druck der Karren in Gang gebracht wird und überträgt die Farbe auf das Druckblatt.
  • Wird ein anderes Motiv gewünscht, kann der Stein mehrere Male abgeschliffen werden.

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